Ein Jahr mit Alfred

Es ist Anfang 2021. Die Corona Pandemie hat Europa noch immer fest im Griff, reisen ist in Europa alles andere als einfach. Immer wieder haben wir den Start unserer Reise verschoben, aber jetzt halten wir es nicht mehr aus. Am 17. Februar holen wir die Schaufel aus der Garage um den Schneehaufen wegzuschaufeln der Alfred von der offenen Straße trennt und fahren los. Das Ziel ist Griechenland aber zu diesem Zeitpunkt ist nicht klar ob wir es erreichen werden. Alle Campingplätze und alle Wohnmobilstellplätze in ganz Europa sind (offiziell) geschlossen. Das erste andere Wohnmobil auf der Straße sehen wir erst in der Schweiz. Dort lassen wir einen PCR-Test machen und ab dem Zeitpunkt der Probenentnahme läuft die Uhr. In 72 Stunden müssen wir Griechenland erreichen. Die Ergebnisse der Tests müssen aber schon für die Fähre vorliegen. In Italien dürfen wir uns nur wenige Stunden und nur für den Transit zur Fähre aufhalten. Am 21. Februar haben wir es dann geschafft. Der Stress fällt ab. Wir liegen tatsächlich in Griechenland am Strand. 

Auf den stressigen Start folgen viele wunderbare Monate in denen wir nach einem wundervollen griechischen Frühling den Sommer in Skandinavien verbring, die Mitternachtssonne im Norden Norwegens erleben und im Herbst nochmal nach Korsika und Sardinien aufbrechen.

Kalimera Griechenland.

Mit Alfred startete unsere Reise. Nach zweieinhalb Jahren Vorbereitung und mitten im Lockdown entschieden wir, trotz jeglicher Gegenstimmen aus unserem Umfeld und dem, was wir in den Medien lasen, jetzt geht es los! Wir versuchen es einfach! Im Notfall drehen wir einfach wieder um.  17.02.2021. Unser Road Trip kann endlich beginnen. Wir knattertern in die Nacht hinein. Kaum andere Fahrzeuge, geschweige denn Wohnmobile. Irgendwie etwas gespenstisch. Das erste feste Ziel, Lugano, Schweiz. Um den kostspieligsten PCR-Test unseres Lebens zu machen. Das Ticket, um in Griechenland einreisen zu können. Danach begann der Wettlauf. 72 Stunden um mit dem negativen Ergebnis über die Grenze zu kommen, inklusive ca. 30Stunden Fährfahrt von Ancona bis Patras. Und das Alles bei Alfred Spitzengeschwindigkeit von 90km/h. Wir haben es geschafft! Trotz jeglicher Vorschriften und unterschiedlicher Handhabungen des Lockkdowns in nahezu jedem Bezirk, geschweige denn Land. Das Gefühl in Griechenland zu sein, war unbeschreiblich. Irritierend, glücklich, erschöpft, neugierig und gleichzeitig mit einer kleinen Prise Angst, ob es so funktionieren wird, das Reisen, wie wir es uns vorgestellt hatten. Aber wir waren ja nicht die Einzigen, die unterwegs waren. Fast zumindest. Aber vielleicht war das auch unser Glück. Denn wir haben Griechenland wohl so leer erlebt, wie sonst kaum ein Tourist. Endlose Strände nur für uns, so viel Natur geteilt mit ein paar Straßenhunden und leider auch wenigen Einheimischen, denn die waren noch sehr an jegliche Sanktionen gebunden. Ein Zwiespalt in dem wir uns gerade in Griechenland häufiger befunden haben. Warum gelten für Touristen andere Regularien? Sind wir erwünscht?  Ein paar Impressionen. Das Gefühl in Griechenland zu sein, war unbeschreiblich. Irritierend, glücklich, erschöpft, neugierig und gleichzeitig mit einer kleinen Prise Angst, ob es so funktionieren wird, das Reisen, wie wir es uns vorgestellt hatten. Aber wir waren ja nicht die Einzigen, die unterwegs waren. Fast zumindest. Aber vielleicht war das auch unser Glück. Denn wir haben Griechenland wohl so leer erlebt, wie sonst kaum ein Tourist. Endlose Strände nur für uns, so viel Natur geteilt mit ein paar Straßenhunden und leider auch wenigen Einheimischen, denn die waren noch sehr an jegliche Sanktionen gebunden. VERFASST VON

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Hej hej Sverige.

Im Mai ging es über Deutschland und Dänemark nach Schweden. Ein besonderes Land für uns, aber gerade für Tobi emotional eine zweite Heimat. Das Land der Seen, Wälder, der Elche, Pippi Lotta Viktualia Rolgadina Schokominza Efraims Tochter Langstrumpf, der Zimtschnecken, der Gemütlichkeit, Weite und Ruhe, aber auch der Mücken. Wir waren beide schon unserer jetzigen Reise verliebt in dieses Land,es war unsere zweite, gemeinsame Reise nach Schweden und doch war es dieses Mal sehr besonders. Tak Sverige! VERFASST VON

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Hei Norge

Lange war unklar ob Norwegen seine Grenzen in diesem Jahr für Touristen öffnen wird. Als es dann relativ spontan endlich passiert ändern wir sofort unsere Reiseroute von Nord auf West. Am Grenzübergang ein schneller Coronatest, dann sind wir im Land.  Der erste Stellplatz Irgendwo an der E12 richtung Mo I Rana verbringen wir die erste Nacht in Norwegen. Im hintergrund kann man Alfred noch erahnen. Die ersten Tage sind sehr sonnig. Wir unternehmen eine Wanderung zu einem wunderbaren Wasserfall. Aber wir merken auch, dass es mit dem einsamen Freistehen deutlich schwieriger wird als in Schweden. Es sind sehr viele norwegische Wohnmobile unterwegs. Viele Norweger sind wohl wegen der Pandemie im eigenen Land geblieben und alle tummeln sich entlang der Hauptverkehrsader in den Norden. Bredekfossen Über 6 km wandern wir zum Bredekfossen. Hängebrücken, Holzstege und tolle Ausblicke. So haben wir uns Norwegen vorgestellt. Von Bodø nehmen wir die Fähre auf die Lofoten. Die Überhahrt ist sehr unruhig. Nach kurzer Zeit werden alle Pasagiere aufgefordert sich nur noch unter Deck aufzuhalten.  Haben wir die Handbremse im Alfred richtig angezogen? Mein Kopf malt sich unangenehm präzise aus wie unser schönes Wohnmobil im Bauch des Schiffes immer wieder die LKWs vor und hinter ihm anrempelt. Wir bekommen zum Glück einen Sitzplatz am Fenster und können den Horizont im Auge behalten. Einem kleinen Jungen in der Mitte des Ganges ergeht es weniger gut. Der Vater ist bereits dabei die Reste seiner letzten Mahlzeit in den Teppichboden einzumassieren. Der Geruch verbreitet sich im Raum und droht eine fürchterliche Kettenreaktion auszulösen. Die Natur um uns herum ist atemberaubend. Die steil aus dem Meer aufsteigenden Felsen der Lofoten sind von mystischen Wolken und Nebelschwaden umgeben. Wir sind sehr beeindruckt. Herbstgefühle im Hochsommer. Das Wetter bleibt regnerisch und düster. Wir machen es uns im Alfred gemütlich und genießen die gigantischen Ausblicke. Unser kleiner Holzofen läuft im Dauerbetrieb. Für einige Tage geht das sehr gut. Aber irgendwann wird es zunehmend schwieriger die Kinder im Wohnmobil bei Laune zu halten. Die Stimmung droht zu kippen und wir beschließen einen Campingplatz anzufahren. Rein zufällig geraten wir auf einen Campingplatz der bekannt dafür ist dass die Mitternachtssonne hier auf übertrieben pittoreske Weise zwischen zwei Bergen über das Wasser wandert. Zusätzlich sind wir hier ausgerechnet an dem einzigen Abend an dem die Sonne sich überhaupt während unseres gesamten Lofoten Aufenthaltes mal über längere Zeit zeigt. Lofoten Traumhafter Campingplatz auf den Lofoten. Von hier beobachten wir die Mitternachtssonne. Panorama Unser Ausblick und der erwartete Verlauf der Sonne heute Nacht. Normaler Abwaschwahnsinn Ein Jahr im Wohnmobil zu leben bedeutete auch auf sehr viel Komfort zu verzichten. Bei vier Personen kommt täglich einiges an Geschir zusammen.  Der längste Sonnenuntergang unseres Lebens. Wir haben den besten Platz, sind ausreichend weit nördlich und die Wolken verziehen sich am Abend tatsächlich. Durch die endlose Helligkeit, die uns nun schon seit einigen Wochen begleitet ist unser Rythmus ziemlich durcheinander. Die Kinder werden teilweise bis 23 Uhr nicht müde und auch wir bleiben regelmäßig bis nach 1 Uhr nachts wach. Für das beobachten der Mitternachtssonne sind das natürlich gute Voraussetzungen. Es ist eine magische Nacht für  uns. Ein endloser Sonnenuntergang der an irgendeinem undefinierbaren Zeitpunkt in Sonnenaufgang übergeht. Das Licht wird unnatürlich rot und die Bergformationen rahmen das Schauspiel perfekt für uns ein.  Hier haben wir auch den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Im September wollen wir für eine Hochzeit zurück in Deutschland sein. Obwohl es erst Mitte Juli ist haben wir das Gefühl dass die Zeit knapp wird. Afred fährt nicht gern schneller als 80 kmh und auf dem kürzesten Weg sind es stolze 2800 Kilometer. Obwohl uns Norwegen und die Lofoten im Speziellen sehr gut gefallen haben, kommen wir hier an unsere Grenzen. Die Kälte und das schlechte Wetter ist mit zwei kleinen Kindern im Wohnmobil nicht endlos durchzuhalten. Die Entscheidung dass wir schon jetzt über Kiruna nach Schweden zurückfahren werden fällt uns trotzdem nicht leicht. Wir wissen dass man nicht mal eben in einem dreiwöchigen Urlaub so weit in den Norden fährt und dass wir hier wahrscheinlich so schnell nicht wieder hin kommen werden. Der hohe Norden So hoch im Norden kann es auch im Hochsommer schonmal empfindlich kalt werden. Kombiniert mit viel Regen und einem Sommersturm wird uns bald klar dass wir wieder wärmere Gefilde ansteuern müssen. VERFASST VON

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Salutu Corsica.

Dann begann schon der letzte Teil unserer großen Alfredreise. Nochmal über die Alpen, sorry Alfred. Ein bisschen Italien und dann mit der Fähre nach Korsika. So wie wir eh und je gereist sind, mit kaum Plänen im Gepäck, um dann auf der Insel festzustellen, dass Freistehen wohl nicht nur nicht gern gesehen ist, die Campingplätze dafür aber horrende Preise fordern. Nachdem der erste Schock verdaut war, beschlossen wir ‚einfach‘ Urlaub vom Reisen zu nehmen. In der wunderschönen Natur, an den Stränden und in den Bergen, eigentlich nichts leichter, als das, aber…   …irgendwie meinte es die Insel nicht ganz so gut mit uns. Eigentlich bereits von Beginn an, hatte Tobi leichte Zahnschmerzen, die dann immer schlimmer wurden. Irgendwann war ein Zahnarztbesuch nicht mehr vermeidbar, leider ohne viel Erfolg. Also begann Alwara im Kontakt mit einem befreundeten Zahnarzt in Deutschland eine Behandlung. Nach circa drei Wochen konnte sie erfolgreich abgeschlossen werden; nach der Entfernung eines Fremdkörpers im Zahnfleisch, der im Röntgenbild nicht sichtbar war. Für Tobi war der Aufenthalt also leider sehr geprägt von Schmerzen. Und dann haben sich auf einem schönen Campingplatz leider noch unerwünschte, kleine Wesen bei uns eingenistet. Wanzen. Stinkwanzen. Bis zu dem Zeitpunkt kannten wir Sie nicht unter diesem Namen, bei uns hießen sie Udo. Im Folgenden werden wirSie auch nur noch Udo nennen. Es waren viele Udo’s, aber wir haben Sie besiegt. Alle waren wachsam, selbst die Kleinste konnte irgendwann ‚Udo-Alarm‘ schlagen… Also quasi Urlaub, oder? VERFASST VON

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